1666 grassierte die Pest in Speyer und Oberhausen und raffte die Menschen nieder. Die Mingolsheimer gelobten, dem Pestpatron St. Rochus eine Kapelle zu bauen, wenn sie von der drohenden Pest verschont würden. Ihre Bitte wurde erhört. Schon im Folgejahr errichteten sie hier eine kleine Rochuskapelle. Bald wurde sie zu einem Wallfahrtsort, zu dem um den Rochustag im August viele Gläubige aus den Nachbargemeinden pilgerten. 1742 gewährte Papst Benedikt XIV. jedem Besucher der Rochuskapelle nach Beichte, Kommunionempfang und Gebet einen Ablass. Acht Jahre später wurde die zweite, wesentlich größere Rochuskapelle hier erbaut. Diese Kapelle musste 1809 auf Befehl der liberalen badischen Regierung nach vierjährigem heftigem Widerstand der Mingolsheimer abgebrochen werden. 1895 wurde die heutige dritte Rochuskapelle errichtet. Der Rochustag wird bis heute in Mingolsheim als Tag des Ortspatrons gefeiert.