Das Alte Rathaus fällt durch seine ungewöhnliche Lage auf, weil es aus der Häuser-
flucht herausragt und dadurch die beiden angrenzenden Straßen verengt. In seinerheutigen Form wurde es 1731 durch den fürstbischöflichen Baumeister Johann Georg Stahl erbaut. Das Kellergeschoss stammt noch vom Vorgängerbau, der 1366 in einer kaiserlichen Urkunde erwähnten Zoll- und Geleitstation. Diese
wurde am Kreuzungspunkt der römischen und mittelalterlichen Bergstraße von Basel nach Frankfurt und der um 1190 angelegten Straßenverbindung von Speyer nach Eppingen errichtet, die mit einer Langen Brücke die sumpfige Rinne zwischen Rheinniederung und Kraichgau überquerte. Die hier um 1195 entstandene Siedlung erhielt daher den Namen Langenbrücken. Ab 1742 verkehrte der Postwagen über Langenbrücken ein-
mal wöchentlich zwischen Frankfurt und Basel und umgekehrt. Als Poststation mit Stallungen für den Pferdewechsel diente das 1744 errichtete Gasthaus Sonne-Post gegenüber dem Rathaus. Das Fachwerkhaus am Anfang der Badstraße entstand nach 1700. Es weist über dem massiven Erdgeschoss einen Fach-
werkoberstock und im Dachdreieck zwei überstehende Dachstöcke aus Fachwerk auf. Hier finden sich die Figur des Fränkischen Mannes und als Zierformen zwei geschweifte Andreaskreuze.