Naturdenkmal "Posidonienschieferwand"

Lauschtour Ortsrundgang

Die ehemalige Schiefergrube entstand durch Abbau des ölhaltigen Schiefers zur Zementher-
stellung. Nach der Einstellung des Abbaus im Jahre 1902 wurde die Grube erst 1975 durch die
Gemeinde rekultiviert und in eine Freizeitanlage umgewandelt. Die noch verbliebene Posidonienschieferwand wurde als einmaliges Naturdenkmal unter die Obhut des Bundesnaturschutzgesetzes gestellt.
Diese Schieferwand ist im Oberrheingebiet der einzige Aufschluss des schwarzen Jura- oder Posidonienschiefers, entstanden in der Lias, der ältesten Periode der Jurazeit vor etwa 175 Mio. Jahren als Ablagerung von Tier- und Pflanzenresten eines tropischen Meeres. Hieraus bildete sich der Schiefer mit zahlreichen Abdrücken der abgestorbenen Lebewesen, vor allem von der kleinen Muschel Posidonomya, die dem Schiefer den Namen gegeben hat. Im Tertiär riss vor etwa 30-40 Mio. Jahren der Oberrheingraben auf und brach ein. Im Anschluss daran entstand eine etwa 400m tiefe Senkung zwischen Schwarzwald und Oden-
wald, der Kraichgau. Die tiefste Stelle dieser Mulde ist die Langenbrückener Senke. Durch diese Erdbewegung bildeten sich Risse im Gestein, durch die Wasser aus der Tiefe unter Aufnahme von Mineralien und Gasen an die Oberfläche gelangen konnte. So entstanden nahe der Oberfläche (30-40m) Schwefelquellen, in 200-220m Tiefe Schwefelthermalsolequellen und in der oberen Muschelkalkschicht (ca. 600m) Solethermen (Natri-
umchlorid-Thermen.)

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