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Bürgermeister Blog


Bürgermeister Huge steht lächelnd im Freien neben einem Fahrrad vor einem großen Kunstwerk im Sole-Aktiv-Park.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

großartig, welch kulturelle Kompetenz in unsere Gemeinde daheim ist: Erst das beeindruckende Jahreskonzert vom Musikverein Mingolsheim in der Ohrenberghalle, jetzt das Mozart-Requiem, das vom Kirchenchor zu St. Vitus Langenbrücken in beeindruckender Manier vorgetragen wurde! Und wer es rockig mag, wurde auch noch von uncoustic bedient. Und es wird kulturell weitergehen, denn der MGV Langenbrücken hat für sein Jahreskonzert am 30.11. ein Ausweichquartier in Östringen gefunden. Der neue Bad Schönborner Bürgerbus-Verein wird einen Zubringerdienst anbieten: Anmeldung ab nächster Woche unter Telefon 870870.

Kommunalpolitisch wichtig war die Einwohnerversammlung, bei der die Ergebnisse der Bürgerbefragung vom April vorgestellt wurden. Erfreulich ist die hohe Zufriedenheit mit dem Ort insgesamt in allen Altersgruppen. Und erfreulich ist auch, dass eine ganz große Mehrheit das Thema „Wohnraum-Schaffung“ oben auf der Agenda hat. Alle Details sind auf der Gemeinde-Homepage nachzulesen. Für alle, die an der Versammlung nicht teilnehmen konnten, besteht dort die Möglichkeit, uns Ideen und Hinweise zur Gemeindeentwicklung zu geben.

Schon ein paar Tage zurück liegt die Vorstellung des Haushaltsentwurfs für die Gemeinde für das Jahr 2025. Die Eckdaten sind sehr herausfordernd. Die Ausgaben steigen deutlich stärker als die Einnahmen, aber die Möglichkeiten als Gemeinderat und Verwaltung wirksam steuernd einzugreifen, sind gar nicht groß: Der Landkreis wird die Umlage deutlich erhöhen, die wir zahlen müssen. Die Personalkosten steigen in Folge der Tarifabschlüsse – ganz viele Ausgaben sind fixiert. Und bei der Einnahmeseite sind wir vom Land abhängig. Die strukturelle Unterfinanzierung der Gemeinden in Baden-Württemberg durch das Land ist ein trauriger Fakt. Unsere Abhängigkeit sinkt, wenn wir stärker werden bei der Gewerbesteuer – ein langer und zäher Weg, der mit ca. 14 ha Gewerbeareal im Plangebiet Langenbrücken West vielleicht in 10 Jahren Wirkung zeigt.

Die zweite wichtige Einnahme ist unser Anteil an der Einkommenssteuer: Wir brauchen im Ort und um den Ort Bauland, auf dem sich junge Familien ansiedeln. Wenn wir nicht entschieden gegen die demografischen Trends an arbeiten – besonders gegen die Verrentungswelle der geburtenstarken Jahrgänge – und da bin ich selbst mittendrin -, dann sinkt unsere Handlungsfähigkeit jedes Jahr weiter.

Einsparungen bei Investitionen und bei Unterhaltungsmaßnahmen an Straßen, Wegen und Gebäuden sind nur eine Form von Schulden: Denn die Wege werden nur schlechter, wenn wir nicht tätig werden. Die Beratungen im Gemeinderat werden sicherlich nicht einfach.

In dieser Situation strukturell zu denken bedeutet für mich auch, unsere Verwaltungsstruktur zu hinterfragen. Ich glaube, es wird aufgrund des Mangels an Fachpersonal und an Finanzmitteln eine „Verwaltungsreform von unten“ geben. Es gilt es offen zu sein für mehr interkommunale Kooperation. Sicherlich zuerst dort wo es um den „Back Office“ Bereich geht. Hier gilt es gestaltend zu wirken und nicht „gestaltet zu werden“. Sie merken vielleicht in manchen Bereichen bereits, dass wir in unserer Leistungskraft als Verwaltung langsamer werden (oder an der Zahl der Stellenausschreibungen), dass der Personalmangel bei uns angekommen ist.

Ich hoffe, dass Sie persönlich und in Ihrem Umfeld keine so großen Herausforderungen haben, wie die anstehenden Haushaltsplanberatungen und ich sage Danke an alle, die durch ehrenamtliches Mitwirken das gute Zusammenleben in unsere Gemeinde tragen.

Herzliche Grüße aus dem Rathaus

Ihr
Klaus Detlev Huge
Bürgermeister

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Redakteur / Urheber
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Klaus Detlev Huge