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Weihnachts- und Neujahrsgruß 2022/2023 von Landrat des Landkreises Karlsruhe Dr. Christoph Schnaudigel


Liebe Einwohnerinnen und Einwohner des Landkreises Karlsruhe,

vor einem Jahr war die Coronapandemie das nahezu alleinbestimmende Thema. Wer dachte, dass ihre Bekämpfung die größte Herausforderung ist, die unsere Gesellschaft zu bewältigen hat, wurde durch den Einmarsch Russlands in die Ukraine aber eines Schlechteren belehrt. Viele Gewissheiten wurden von einem Tag auf den anderen ins Gegenteil verkehrt. Einmal mehr wurde uns vor Auge geführt, wie fragil die für uns selbstverständlichen Grundwerte Friede und Freiheit sind. Energie ist in kürzester Zeit zur ebenso knappen wie teuren Ressource geworden, Inflation und steigende Zinsen zehren die Realeinkommen auf. Parallel dazu hat sich die Zahl der Menschen die bei uns Zuflucht suchen sprunghaft erhöht. Wetterextreme haben auch bei uns spüren lassen, dass der Klimawandel bittere Realität ist und wir uns mit dessen Folgen mehr denn je auseinandersetzen müssen.

Aber es gibt trotz dieser schlechten Rahmenbedingungen auch Positives zu berichten. Das Coronavirus bestimmt nicht mehr unseren Alltag, so wie dies in den vergangenen zwei Jahren der Fall war. Es ist zwar nicht verschwunden, hat aber seinen Schrecken verloren Hier hat unser Gesundheitsamt zusammen mit vielen weiteren Dienststellen, der Ärzteschaft, den Kliniken und unseren Impfzentren gute Arbeit geleistet. Auch stehen die Kreisfinanzen in diesen schwierigen Zeiten auf einem stabilen Fundament. Das ermöglicht uns, auch weiterhin in wichtige Zukunftsbereiche zu investieren wie in Bildungseinrichtungen des Landkreises, in die Verkehrsinfrastruktur und dabei insbesondere in den ÖPNV oder auch in die Digitalisierung. Jetzt zahlt es sich aus, dass wir unter Federführung unserer Umwelt- und Energieagentur schon seit Jahren Quartierskonzepte vorangetrieben haben, die heute über unsere eigenen Liegenschaften hinaus ganze Gebiete unabhängig von fossilen Energieträgern mit Wärmeenergie versorgen. Oder der Glasfaserausbau als Grundlage weiterer Digitalisierung: Dass die Kreisverwaltung dank unserer weit fortgeschrittenen Digitalisierungsrate und mobilen Arbeitsmöglichkeiten auch in den restriktivsten Lock-Down-Phasen im Prinzip ohne Einschränkungen arbeiten konnte ist Motivation, auf diesem Wege weiter zu gehen. Mit dem Neubau des Kreishauses in nachhaltiger Bauweise wollen wir die Basis für moderne und solide Verwaltungsarbeit auch in der Zukunft sicherstellen.

Von dem Anspruch, jeden Einzelfall und noch so kleines Detail regeln zu wollen müssen wir uns aber verabschieden. Eine wahre Gesetzesflut lähmt uns. Viele gut gemeinte Effekte verpuffen im Bürokratiedschungel und in vielen Bereichen findet sich schon heute nicht das Fachpersonal, um ständig neue Vorschriften und höhere Standards umzusetzen. Die Landratsamt-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter versuchen ebenso wie die Bediensteten in den Verwaltungen der Städte und Gemeinden das Beste aus dieser schwierigen Situation zu machen. Alle arbeiten mit großem persönlichen Engagement und stellen die Funktionsfähigkeit des Staates vor Ort sicher.

Aufs Beste ergänzt wird das hauptamtliche Angebot durch unzählige ehrenamtlichen Initiativen. Eine beachtliche Zahl von Einwohnerinnen und Einwohnern stecken freiwillig und uneigennützig ihre Zeit und Energie in Projekte, die benachteiligten Menschen, dem kommunalen Zusammenhalt und damit letztlich dem Gemeinwohl dienen. Hier passiert tagtäglich viel Gutes! Einen kleinen Überblick erhalten Sie im digitalen Adventskalender unter https://adventskalender.landkreis-karlsruhe.de. Daneben danke ich all denjenigen, die sich bei den Freiwilligen Feuerwehren, Hilfs- und Rettungsorganisationen, in Vereinen oder ganz privat bei der Betreuung von Kindern, der Pflege älterer Menschen oder aktuell in Form der privaten Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge engagieren. All diese Leistungen sind im wahrsten Sinne des Wortes unbezahlbar.

Im kommenden Jahr jährt sich die Gründung des Landkreises Karlsruhe zum 50. Mal. Der Zusammenschluss der früheren Landkreise Bruchsal und Karlsruhe war nicht unumstritten. Er hat Mut und auch Umgewöhnung gefordert. Die Strategie der Kreisreform „Groß“ zu denken anstatt in kleinen Einheiten hat sich rückblickend aber bewährt. So appelliere ich an der Schwelle zum neuen Jahr an Sie: seien Sie unverzagt. Halten Sie gerade in schwierigen Zeiten zusammen. Engagieren Sie sich. Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien in diesem Sinne frohe Festtage und ein glückliches, gesundes neues Jahr!

Dr. Christoph Schnaudigel
Landrat des Landkreises Karlsruhe

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Redakteur / Urheber
Dr. Christoph Schnaudigel
Landrat des Landkreises Karlsruhe