Im Kurpark in Mingolsheim wurde ein Sandarium und eine Reptilienburg angelegt. Ein Insektenhotel und eine Benjeshecke werden als Naturschutzprojekte folgen. In Langenbrücken entsteht vor dem Rathaus eine Blühwiese.

U.a. durch den Einsatz von Pestiziden und den Verlust natürlicher Lebensräume sind Wildbienen zum Teil stark gefährdet. Durch das bewusste Stehenlassen von Abschnitten mit Wildpflanzen und heimischen Hecken entsteht ein vielfältiges Nahrungsangebot.

Das Sandarium und das Insektenhotel bieten wiederum Nistmöglichkeiten.

Als Sandarium bezeichnet man eine offene Sandfläche. Dafür sollte der Sand ungewaschen sein und eine etwa 40 cm tiefe Schicht bilden. Ungefähr drei Viertel aller heimischen Bienenarten nisten im Boden. Andere Wildbienen legen ihre Eier beispielsweise in Mauerritzen und Pflanzenstängeln ab. Diesen Arten soll im Kurpark zukünftig durch ein neues Insektenhotel geholfen werden.

Die Reptilienburg bietet wiederum Eidechsen einen Ort zum Verstecken und Nahrung suchen. Da sie anders als wir Menschen wechselwarm sind, brauchen sie beispielsweise Steine, um sich aufzuwärmen.

In Planung ist außerdem eine Benjeshecke. Benjeshecken sind Hecken, die auf natürliche Art und Weise entstehen. Dafür wird Schnittholz, also Äste und Zweige, dort ausgelegt, wo die Hecke später wachsen soll. Der Wind, Vögel oder Säugetiere tragen die Samen ein. Auf diese Weise entsteht eine perfekt zum Standort passende Hecke aus heimischen Gehölzen, die vielen Tieren einen Lebensraum bietet.

Letztes Jahr gab es in Kooperation mit dem Arbeitskreis Heimat, Natur und Umwelt Bad Schönborn (AHNU) und der Touristeninformation erste Pflanzaktionen im Kurpark. Nach Fertigstellung der baulichen Projekte sollen weitere Pflanzaktionen folgen. Zudem bietet die Touri-Info regelmäßige Führungen, zum Beispiel zum Thema „essbare Wildkräuter“.

Aber nicht nur der Kurpark, auch die Grünflächen in der Gemeinde sollen bunter und vielfältiger werden. Vor dem Rathaus in Langenbrücken wurde deshalb ein neuer Blühsteifen eingesät. Dabei handelt es sich um zertifiziertes regionales Saatgut mit gebietstypischen Pflanzen. Diese blühen anders als bei herkömmlichem Saatgut passend zu den aktiven Sammelzeiten von Wildbienen und anderen Insekten.

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