Vom Merowinger "Munigold" zum modernen Mingolsheim
Bad Schönborn feiert das dritte Jubiläum binnen fünf Jahren: Jetzt ist es der Ortsteil Mingolsheim, der im Mittelpunkt steht. Vor 1250 Jahren wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt und zwar im Lorscher Codex. Viele Veranstaltungen gibt es in diesem Jahr. Ein besonderes Highlight wird das Festwochenende am Samstag, 24. Juni und Sonntag, 25. Juni, auf dem Festplatz am Sportpark Bad Schönborn sein.
773 erstmals erwähnt
Im Lorscher Codex – oder Codex Laureshamensis – findet sich die älteste urkundliche Erwähnung von "Mnigoldesheim", wie Mingolsheim früher hieß, datiert auf das Jahr 773. Eine Landschenkung des „Sumars“ an das Kloster in Lorsch wurde protokolliert. Der Ortsname wurde so erstmalig schriftlich festgehalten.
Doch auch vor 773 haben Menschen hier gelebt. Es gibt Gräber aus der Bronze- und Völkerwanderungszeit und schon der keltische Stamm der Helvetier ließ sich hier nieder. Es folgten die Römer von denen uns Goldmünzenfunde und eine villa rustica auf der Gemarkung Mingolsheim verbleiben. Die Alamannen übernahmen das Gebiet um 260 n. Chr. und siedelten hier. Das Bild unten zeigt einen Teil der Bronzestatuen von Jürgen Görtz auf dem Marktplatz - der "Wagenlenkern von Delphi" soll gleichzeitig eine Reminiszenz an den Munigoldes sein.
Die Spuren der Merowinger
Danach kamen die Merowinger, von denen Überreste aus dem frühen 7. Jahrhundert in 65 Gräbern im Gewann „Steinig“ im Norden von Mingolsheim bei der Bebauung des Musikerviertels gefunden wurden. Munigold – dem Clan-Chef, der mit seiner Sippe danach hier siedelte – verdanken wir den Ortsnamen, denn über die Jahrhunderte wurde aus "Munigoldesheim" Mingolsheim.
Vor 400 Jahren fast ausgelöscht
Schloss Kislau wurde 1252 Sitz des Speyerer Amtes. In den Wirren des Dreißigjährigen Krieges wurde Mingolsheim bei der „Schlacht am Ohrenberg“ am 27. April 1622 in Schutt und Asche gelegt.
Rund 28.000 Mann Fußvolk und 6.000 Reiter standen sich an diesem Tag nördlich und südlich des Ortes gegenüber. Am Ende der Schlacht waren über 2.000 Soldaten tot. Das Foto unten zeigt das Ohrenbergdenkmal in der Hammerstraß.
Berühmt durch Schwefelquellen
Ein erster Nachweis eines Schwefelwasservorkommens wurde 1759 auf dem heutigen Gelände der St. Rochus-Kliniken entdeckt. 1825 stieß man auf der Suche nach Trinkwasser auf eine weitere Schwefelquelle. Zehn Jahre nach dem Schwefelquellenfund wurde 1835 die erste Kuranstalt unter der Bezeichnung "Schwefelbad Mingolsheim" in Betrieb genommen. 1964 wird Mingolsheim der Zusatz "Bad" verliehen, der für den Kurort bis heute von großer Bedeutung ist.
Thermal-Sole & Thermarium
Durch eine Bohrung in 645 m Tiefe stößt man 1970 auf eine Thermal-Sole, die den Namen Sankt-Lambertus-Quelle bekommt. Dadurch konnte 1975 das Thermarium eröffnet werden. Das Foto unten zeigt das Haus des Gastes - wenige Schritte entfertn steht das Brunnenhäuschen der Quelle.
1971 schließt sich Bad Mingolsheim mit Bad Langenbrücken zusammen. Wenig später erhalten beide Gemeinden den Namen Bad Schönborn.
Jubiläumsfeierlichkeiten
Am Freitag, 23. Juni, beginnt das Jubiläumswochenende mit einem Ehrenabend zum Jubiläum im Festzelt am Festplatz. Der Samstag, 24. Juni 2023, steht ganz im Zeichen von Sport, Spaß und Bewegung, denn am Vor- und Nachmittag stellen die örtlichen Sportvereine sich mit Mitmachangeboten rund um den Sportpark vor. Abends ist Party im Festzelt am Festplatz angesagt mit drei regional bekannten Bands.
Mit einem fairen Frühstück und einem ökumenischen Gottesdienst starten wir am Sonntag, 25. Juni, im Festzelt. Danach bereichern uns die Kulturvereine, Kindergärten und Gruppierungen mit Beiträgen.
Die Betriebe, Unternehmen und Handwerker können ihre gemeinsame Mittagspause am Montag, 26. Juni 2023, im Festzelt beim „Handwerkerlunch“ verbringen. Danach findet ein deutsch-französischer Seniorennachmittag statt mit Besuch aus unserer französischen Partnergemeinde Niederbronn-les-Bains. Im „Zelt der Zukunft“ treffen Betriebe bei dieser Berufsmesse am Dienstag, 27. Juni, auf Ausbildungssuchende und Karrierestartende aus der Region.
Auch danach gibt es noch Termine im Jubiläumsjahr. So erfahren Sie am Montag, 10. Juli, beim deutschlandweiten „Wir Juden Tag“ mehr über den Möbelfabrikant und Unternehmer Basnizki in Langenbrücken.
Alle sind herzlich eingeladen, an den vielseitigen Veranstaltungen teilzunehmen und sich einzubringen.
Text: Nadia Ries
Feiern Sie mit uns am Jubiläumswochenende vom 24. - 25. Juni
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