Neue Infotafeln für das Schloss Kislau
Neue Beschilderung informiert über die Geschichte von Kislau


Ansicht Schloss Kislau von Außen

Die Beschilderung greift mit verschiedenen Überschriften wie, „Kislau und die Region“, Kislau und Europa“, „Kislau und Religion“, „Kislau und die Wirtschaft“, „Kislau und die Macht“ sowie „Kislau im Nationalsozialismus“  die bewegende Geschichte der Schlossanlage auf.

Zusammen mit den Ortshistorikern Herbert Göbel und Rudolf Schmich hat Klaus Gaßner, Mitglied des Arbeitskreis Heimatgeschichte, die Inhalte zusammengestellt.

„Mir war es ein Anliegen, Kislau mit seiner enormen geschichtlichen Bedeutung für die Entwicklung der Region, wie als herausragendes bauliches Juwel, aus unserer Gemarkung für die vielen Gäste anschaulich
zu machen“, so Bürgermeister Klaus Detlev Huge (SPD).

Und Klaus Heinzmann, Leiter der Tourist Information Bad Schönborn, ergänzt: „Wir erwarten dadurch eine hohe Aufmerksamkeit in diesem historisch bedeutsamen Gebiet, das die Keimzelle der Dörfer Mingolsheim, Langenbrücken und Kronau darstellt.“

Kislau hat 800 Jahre lang die Region als Schloss und Amtssitz geprägt, die vergangenen 200 Jahre allerdings ist die Anlage ins Abseits gerückt. Eine Folge der neuen Straßen- und Schienenwege, aber auch eine Folge der Umnutzung, ist Kislau doch seit 1808 eine Adresse als Gefängnis, Arbeitshaus, Besserungsanstalt, Konzentrationslager und Justizvollzugsanstalt.

Die sechs Tafeln beleuchten Aspekte der 1000-jährigen Geschichte, sie stellen die Ausstrahlung des Orts unter verschiedenen Gesichtspunkten dar. Beispiel: Europa. Schon die Ritter von Kislau waren als Ministerialen der deutschen Kaiser in Italien und Frankreich unterwegs. Der in Kislau geborene Frühhumanist Peter Luder wieder diente dem Dogen von Venedig und lehrte an der Hochschule in Wien. Die barocke Ausstattung des Schlosses wiederum erwarb Bischof von Hutten von internationalen Händlern.

Die Idee zum Parcours entstand bereits vor einigen Jahren. Die Initiative Lernort Kislau plante von Schülern erstellte Informationstafeln zu Häftlingsschicksalen, ein allgemeiner Teil sollte die allgemeine Kislauer Geschichte abbilden. Nachdem dieser Beschilderung seinerzeit nicht zu Stande kam, entschloss sich die Gemeinde Bad Schönborn nun, den allgemeinen Teil umzusetzen. Die Aufstellung der Schilder wurde so vorgenommen, dass sie zu einer Informationsbox über die Geschichte des Konzentrationslagers Kislau (1933-1939) leitet und auch einen späteren Bau des Lernorts geschickt ergänzt. Ausstehend ist noch die Erläuterung zur Ludwig Marum und zur Marum Stele, die an seine Ermordung in Kislau in der NS Zeit erinnern wird.

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