Faszination Mengelser Markt Buntes Angebot und bestes Wetter locken nach Mingolsheim


So viele Besucher habe der „Mengelser Markt“, der Mingolsheimer Jahrmarkt, selten schon gleich zur Eröffnung gesehen, da sind sich die Alteingesessenen sicher. Und dass die dreitägige Traditionsveranstaltung sehnsüchtig erwartet wurde, bestätigte ein vielstimmiges „Jaaaaa“ auf die Frage von Bürgermeister Klaus Detlev Huge (SPD): „Ist es nicht schön, dass wir wieder Jahrmarkt zusammen feiern dürfen?“ Vom Fassanstich, begleitet vom Spielmannszug der Feuerwehr Mingolsheim vor dem Zelt des Turn- und Sportvereins (TuS) aus, wo es nach den Worten des Bürgermeisters „Freibier, Brause und Brezel“ gab, trubelte der Besucherstrom über die Marktmeile in der Rochusstraße.

50 Buden, Zelte, Wagen, Pavillons oder Läden sowie drei Fahrgeschäfte sorgten bereits am Samstag für ein buntes Angebot an Waren, Abwechslung und Kulinarik. Tags darauf öffneten zusätzlich viele örtliche Einzelhändler auch außerhalb des Marktgebietes zum verkaufsoffenen Sonntag und das Jugendhaus Chilli Out veranstaltete einen Tag der offenen Tür. Unter den Schaustellern waren viele bekannte Gesichter zu sehen. Wie Ruth Nagel zum Beispiel. Zum ersten Mal seit dem Corona-Aus bot die 77-Jährige aus Ubstadt wieder ihre Auswahl an süßen Leckereien an, bei der natürlich auch die Lebkuchenherzen zum Muttertag nicht fehlen durften. Sie und ihre Familie seien recht gut durch die Krise gekommen, berichtete sie. Aber viele Kollegen hätten abgesagt oder ganz aufgehört, weil sie keine Leute hätten. Auch das Warenangebot sei momentan noch ein bisschen eingeschränkt, weil es die ganze Zeit an Planungssicherheit für die Produzenten gefehlt habe.

Eine Premiere in Mingolsheim feierte Randy Blum-Spagerer. Er kommt mit seinem Zuckerwatte-, Mini-Donut- und buntem Slush-Eis-Stand aus Kaiserslautern und äußerte sich überrascht darüber, wie viel schon gleich in der ersten Stunde hier los war. Und es sah tatsächlich so aus, als habe der Jahrmarkt nichts von seiner Faszination vor allem auf Kinder und Jugendliche verloren. Alle Besucher schienen überaus froh zu sein, endlich wieder unbeschwert bummeln und genießen zu dürfen. „Mengelse ist in Feierlaune“, stellte auch Marktleiterin Alexandra Rimpf von der Gemeindeverwaltung fest. Boxautos, Kinderkarussell und Schiffschaukel waren „altersgemäß“ umlagert, ebenso frequentiert waren die Schießbuden, das Entenangeln, Pfeile- und Dosenwerfen.

Neben verschiedenen Imbissständen hatte die Gastronomie aufgetischt, aber vor allem die Ortsvereine, der Angelclub, der Gesangverein Konkordia, die Sportgemeinschaft (SG) und der TuS hielten Leckeres gegen Hunger und Durst bereit. Ein Novum stellte die „Bad Schönborner Hütte“ dar, bei der es neben Infos über den Kurort auch reichlich Souvenirs zu „Jahrmarkt-Jubelpreisen“ gab. An allen drei Tagen hieß es wieder „Bischoff rockt“, denn im Musik- und Barzelt von Brillen Bischoff waren 10 unterschiedliche Bands zu hören. Mit dem Reinerlös werden dieses Jahr Kinder- und Jugendliche aus Kriegsgebieten unterstützt. Und auch Tizianas Haarstudio spendet Einnahmen aus den Jahrmarktsspecials an Geflüchtete aus der Ukraine.

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Redakteur / Urheber
Petra Steinmann-Plücker (psp)