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Es geschah... 1992

Wir feiern Jubiläum - anders als geplant!

1992

Unterzeichnung des EU-Vertrags von Maastricht, Großbritannien verlässt das EU-Währungssystem. Die UN beschließt die Agenda 21 und die Klimakonvention in Rio. UN-Truppen gehen nach „Jugoslawien“. Hurrikan Andrew tobt in der Karibik. Die katholische Kirche rehabilitiert Galileo und Zweitligist Hannover 96 wird Pokalsieger. Maria Jepsen wird erste lutherische Bischöfin weltweit, Hans-Dietrich Genscher tritt als Außenminister ab. Die Grünen-Politiker Petra Kelly und Gert Bastian werden tot aufgefunden. Beim Brandanschlag von Mölln sterben drei türkische Frauen.

Microsoft Windows 3.1 und Super-Nintendo sind da, auch der Fernsehsender ARTE. Beim Freddie Mercury Tribute Concert treten viele Stars auf. Im Kino gibt‘s „Sister Act“, „Bodyguard“ und „Basic Instinct”. Im Radio: “A La La La La Long”, “Tears in Heaven” und “Die da!?!”

Bad Schönborn (BS) wird Mitglied im Rat der Gemeinden und Regionen Europas. Bei der Landtagswahl (Wahlbeteiligung 76 %) wird Heribert Rech Nachfolger von Heinz Heckmann. Im Wahlkampf sind MP Erwin Teufel (CDU) und Landesvorsitzender Ulrich Maurer (SPD) in BS. Die Verkehrsbehörden lehnen eine Ampel an der Pestalozzi-/Rochusstraße in Mingolsheim (MI) ab, nach Protesten wird sie als „Drucktastenanlage“ genehmigt. Eine Ampel an der B3/Fontane-/Beethovenstraße käme nur auf Kosten (900.000 DM) der Gemeinde.

Wegen Müll und Lärm finden am Goldknöpfle in Langenbrücken (LA) keine Polterabende mehr statt. Trotz Anwohnerbedenken votiert der Gemeinderat (GR) einstimmig für ein Café im Wasserturm und für die Schulsportanlage hinter der Kraichgauhalle. Helmut und Bernhard Steltz veröffentlichen Kopien der ältesten Urkunden über LA.

Spedition Wampfler Langenbrücken Abriss

Ende Januar 1992 beginnen in Langenbrücken die Abbrucharbeiten bei der ehemaligen Spedition Wampfler (vis-à-vis Bahnhof Bad Schönborn-Süd, hier eine Ansicht von der Römerstraße aus). Auf dem Gelände soll das neue Feuerwehrhaus entstehen, für das im Spätjahr schon Richtfest gefeiert wird. Da der Boden sehr schwammig ist, muss zuerst die gesamte Fläche nach dem Abbruch ausgebaggert und auf 1,50 m Tiefe "eingekiest" werden. (Foto: Gemeindearchiv)

Die Freihaltetrassen der K3575 müssen frei gehalten werden, bis die Umweltprüfung abgeschlossen ist. Die Umgestaltung der B3 in LA bringt die „Lichtzeichenanlage“ (Ampel) am alten Rathaus. Nach Abriss der Spedition Wampfler für den Feuerwehrneubau muss der schwammige Boden ausgetauscht werden. Die Friedrichstraße, Wassergasse, Ewald-Renz-Straße und Franz-Peter-Sigel-Straße werden saniert, ein neuer Verbindungsweg nach Stettfeld gibt es am Trechterweg. Die Poststraße soll bebaut werden, auch der „Adacker III“. Das Biotop „Seel“ (Südlich des Mozartweges) bleibt. Der Marktplatz MI soll für den Verkehr geöffnet und als verkehrsberuhigter Bereich ausgewiesen werden.

Abfall mit „Grünem Punkt“ muss in die Wertstofftonne. Der Umweltbeauftragte mahnt zur Müllsortierung: BS sei „einer der Gemeinden mit dem SCHLECHTESTEN SORTIERERGEBNIS bei Hausmüll im ganzen Landkreis.“ Auch Sperrmüll wird getrennt: Aktenkoffer sind Restsperrmüll – Bügelmaschinen Altstoffsperrmüll. Im Mitteilungsblatt (MB) gibt es einen handschriftlichen Quartals-Abfallkalender. Die Rathäuser führen Zeiterfassung und gleitende Arbeitszeit ein: In LA mit „einer Onlineverbindung“, in MI „über einen Modem-Anschluss“. Eine Baggersee-Saisonmarke kostet 5 DM für Erwachsene. Die Kiesabbau-Erweiterung wird abgelehnt: Die Fläche südlich des Holzmüllerrichtweges soll erhalten bleiben.

Endlich kommt die vorläufige Besitzeinweisung der Flurbereinigung, die Teilnehmer erhalten kostenlose Obstbäume. Die Gemeinde verpachtet ihre neuen Flächen, Bodenklasse 1 kostet 2,40 DM/ar Pacht. Grabkammern ermöglichen die Tieferlegungen auf Friedhöfen. Beim Ortschaftsrat (OR) LA geht es um den Rosenmontagsball, Blumenschmuck, Bolzplätze und die „Beerdigung eines mohammedanischen Miteinwohners“.

Dem Spatenstich der Kraichgauheim-Erweiterung folgt das Feuerwehrhaus-Richtfest. Der Gemeindefusions-Gedenkstein kommt auf die alte Gemarkungsgrenze an der Gemeindeverbindungsstraße. „Gesundheit zum Mitmachen“ untersucht die ersten 500 Bürgerinnen und Bürger und druckt Übungen im MB ab. Das IDAG schreibt über „Walking – Übersee-Mode oder Gesundheitssport?“

Zum 125. Geburtstag des MGV Eintracht kommt der Cwmbran Male Choir. Die HOG Parabutsch soll Räume im Feuerwehrhaus bekommen. Die Konkordia feiert 110 Jahre mit dem großen Zapfenstreich. Der „Engel“ wird verkauft, der Sängerbund singt nun auch im „Hirsch“.

Der TSV bietet Baseball an, die AH-Fußballer siegen im BW Bäderpokal-Finale. Turbulenzen um die geplante Rundbahn: Training bleibt schwierig für die SG. Beim 15. Nikolauslauf gibt es einen Walk-Test für Jedermann. Die Fußball A-Jugend hat eine Spielgemeinschaft MI/LA/Kronau.

Fördervereine werden gegründet. Die Angler beschweren sich über Müll im Angelsee – darunter Schlachtabfälle und Autobatterien. Vier Feuerwehrfrauen in MI machen erstmals die Grundausbildung. Der Kneipp-Verein und die Teestube-Film-AG feiern 10-Jähriges.

Klaus Klinger feiert Primiz, die Schwesternstation in MI wird vom Orden aufgelöst und St. Vitus begeht die Orgelweihe. Die Martinsumzugsspende in LA ist für „arme Kinder eines Krüppelheimes in Ost-Kenia“. Die Aktion „Ein Bett wäre nett“ sucht Unterkünfte für Katholikentag-Teilnehmer (in KA). Der neue Kiga in LA heißt St. Maria, ein Platz in den Regelgruppen kostet 75 DM/Monat. St. Bernadette muss die vierte Gruppe eröffnen.

Die restauriert Madonnen-Figur wird am Haus des Gastes eingeweiht und die Rochusklinik feiert Richtfest und löst alle 3-Bett-Zimmer auf. Der neue Rundbau kostet 9,9 Mio DM. Die Klinik hat nun 210 Betten. Die Sigmund-Weil-Klinik gewinnt das 1. Klinik-Fußballturnier in BS.

Die Realschule sammelt für Weißrussland. Die Jugendmusikschule darf nach dem Rathausneubau ins alte Rathaus MI, Landeszuschüsse für Musikschulen werden gekürzt.

Es gibt schon „Home-Office“: In einer Anzeige steht „Suche Schreibkraft in Heimarbeit“, doch ein „Ein-Zimmer-App“ hat nichts mit Smartphones zu tun!

Spielplatz Hebelstraße Mingolsheim saniert

Viele Spielplätze in Bad Schönborn wurden in den 90er Jahren angelegt oder - wie hier im Mingolsheimer "Unterdorf" - saniert. Dieser Spielplatz befindet sich bei der evangelischen Kirche (Eckbereich Hebel-/Schillerstraße) und wird im Juni 1992 "nach Neugestaltung" wieder eröffnet. (Foto: Gemeindearchiv)

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